Der Großteil der Müllmenge stammt jedoch nicht von Endverbrauchern, sondern wird von Unternehmen produziert. Mit der Verschärfung der Ökodesign-Richtlinie wurde bereits ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Elektromüll in die richtige Richtung getan. Weitere Maßnahmen, wie das Verbot von Einwegplastik, sollen einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben. Verpackungsabfälle sollen künftig jedoch bereits in der Produktionsphase reduziert oder gar vermieden werden.
Die ansteigenden Mengen an Verpackungen haben mehrere Ursachen:
- Die Verpackung dient längst nicht mehr nur dem sicheren Transport, vielmehr soll sie dem Kunden im Point of Sale die Kaufentscheidung erleichtern. Der Verbraucher bevorzugt Verpackungen, welche sich praktisch Wiederverschließen lassen oder beim Dosieren helfen. Dies führt häufig zu mehr Materialeinsatz und erschwert das Recycling.
- Die Umsätze im Onlinehandel steigen stetig. Was vorwiegend daran liegt, dass Produkte im Internet zu kaufen für die Verbraucher einfach und bequem ist. Im Versandhandel wird jedoch eine höhere Anzahl an Umverpackungen benötigt, was wiederum zu einer größeren Umweltbelastung führt.
- Durch das zunehmende Wirtschaftswachstum entstehen immer mehr Produkte – mehr Produkte bedeuten aber gleichzeitig mehr Verpackungsmüll.
- Die Anzahl der Single- oder Zweipersonenhaushalte steigt seit einigen Jahren. Dadurch werden kleinere Portionen eingekauft, welche wiederum mehr Verpackungsmaterial bedeuten.
Wie aktuell recycelt wird
Zurzeit werden 70 Prozent der gesamten Verpackungen recycelt. Auch wenn dies eine gute Quote ist, besteht weiterhin Verbesserungspotenzial.
Das Recycling von Papier funktioniert in Deutschland hervorragend, die Altpapiereinsatzquote liegt bei 76 Prozent. Die Fasern von Papier, Karton und Pappe können nach der Nutzungsphase wieder in die Kreislaufwirtschaft eingefügt und zu Faserrohstoffen umgewandelt werden. Am nachhaltigsten ist brauner Naturkarton. Dieser besteht hauptsächlich aus Recyclingfasern und wird nicht gebleicht.