Die EU treibt den Green Deal stärker voran und hat sich das Ziel gesetzt, europäische Produkte vollständig transparent und nachhaltig zu gestalten. Bis 2030 sollen ausschließlich nachhaltige und kreislauffähige Produkte auf dem Markt zugelassen werden. Um dies zu ermöglichen, hat die EU den digitalen Produktpass (DPP) vorgeschlagen.
Das Potenzial des digitalen Produktpasses
Wurde ein Produkt von Kindern nach einer langen Arbeitswoche unter massivem Druck gefertigt, oder kommt es aus einer verantwortungsvollen Umgebung? Dies herauszufinden, erweist sich häufig als schwieriger als gedacht. Mit dem digitalen Produktpass sollen Verbraucher Informationen über die von ihnen verwendeten Produkte einfach und transparent einsehen können. Hersteller pflegen hierfür die gesamten Daten der Wertschöpfungskette in den Pass ein. Darin enthalten sind Aspekte wie die Herkunft, Sicherheit, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit. Langfristig soll der DPP eine nachhaltige Produktion fördern und den Übergang zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft erleichtern. Weiterhin ermöglicht er neue Geschäftsmöglichkeiten und sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Im April 2022 wurde beispielsweise der Vorschlag der EU zum “Recht auf Reparatur” angenommen. Unternehmen sind dadurch verpflichtet, Produkte bis zu 10 Jahre lang nach dem Inverkehrbringen reparierbar zu machen. Der DPP soll auch an diesem Punkt dem Verbraucher Informationen liefern können.
Wie funktioniert der digitale Produktpass?
Im Wesentlichen enthält der DPP einen Datensatz aller verwendeten Ressourcen, Komponenten und chemischen Substanzen, aber auch Informationen zu Reparierbarkeit, Entsorgung und Recyclingfähigkeit. Die Daten stammen aus allen Stadien des Produktlebenszyklus und können in allen Phasen für verschiedene Zwecke genutzt werden.